Mittwoch, 6. August 2014

600 Kilometer ERLEBEN


600 Kilometer Non-Stop durch Kroatien. Auf dem Fahrrad mit liebenswerten fahrradmenschen. Das fühlt sich so richtig nach Leben an. Nach fahrradleben. Geschrieben habe ich schon des Öfteren von Langstrecken-Bewerben. Das tue ich nun zum wiederholten Male. Aber diesmal mit der persönlichen Erfahrung eines 600 Kilometer Brevets.


 Ein Brevet ist ein Langstrecken-Fahrrad-Bewerb bei dem eine Strecke ab 200 Kilometer unter einer bestimmten Zeit gefahren werden muss. Es gibt keine Wertungen der einzelnen Leistungen, daher versucht man nach Möglichkeit gemeinsam zu fahren, sich zu motivieren und gegenseitig zu unterstützen! Unterstützung von außen ist jedoch nicht erlaubt. Das heißt, keine Begleitfahrzeuge und in den meisten Fällen kein Gepäcktransport.


Alle vier Jahre findet der älteste und einer der längsten Brevets in Frankreich statt. Nächstes Jahr ist es wieder einmal so weit - 1200 Kilometer von Paris nach Brest und wieder zurück. Ein Fest der Menschlichkeit und des gemeinsamen Fahrradfahrens, wie mir schon so oft von TeilnehmerInnen berichtet wurde. 90 Stunden hat man maximal dafür Zeit. Und man muss sich dafür qualifizieren: Im Jahr dieses Brevets, also 2015, müssen in aufsteigender Reihenfolge jeweils ein 200, 300, 400 und 600 Kilometer Brevet erfolgreich gefahren werden.


Wer schon in diesem Jahr einen längeren Brevet absolviert, darf sich 2015 einen Monat früher für die 1200 Kilometer anmelden. Und, wer mich kennt oder zwischen den Zeilen mein Liebe zu Langstrecken erkannt hat, ahnt vielleicht was ich für nächstes Jahr geplant habe. Nun wurde letztes Wochenende von Randonneurs Croatie ein 600 Kilometer Brevet veranstaltet. Mein erster der in mir ein Langstrecken-Fahrrad-Feuer entfacht hat...


So sieht das dann aus. Knapp 32 Stunden im Sattel, 600 Kilometer und 8600 Höhenmeter. Ein wenig müde Augen, das gebe ich ja zu, aber glücklich und ja, wirklich glücklich! Denn erstens war die Strecke von Zagreb nach Rijeka quer durch Istrien und wieder zurück nach Zagreb landschaftlich der Wahnsinn...


...und zweitens waren die Menschen mit denen ich unterwegs war und die ich in ihrem ganzen Wesen und Leiden erfahren habe eine wahre Bereicherung. Da bewegt sich etwas. Gemeinsam auf dem Fahrrad. Menschen da draußen, schwingt Euch auf die Räder erlebt Euch und andere ungeschminkt und ganz nah am Leben!!!


 Und da kauft man sich in einem kleinen Tante-Emma-Laden ein Cola, lernt eine Tante Emma im mütterlichen Gespräch persönlich kennen und zurück beim Rad liest man "I will survive". JA, mit Menschen die das LEBEN entdeckt haben, sich frei fühlen wollen und ganz nah dran sind. Also machen wir das Überleben zum Erleben und diesen Spirit möchte ich teilen und will Euch alle da draußen motivieren zu leben - let it go - lets got - DANKE!!!

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