Mittwoch, 23. April 2014

LESS CAR MORE GO


Es bewegt sich. In den Köpfen und auf den Straßen dieser Welt. Weil es bewegt wird. Mit Muskelkraft und Freude am Leben. Eine Bewegung bringt gesellschaftliche Strukturen ins Rollen. Sie findet statt, die tief greifende und grundlegende Umgestaltung, im globalen Aufbruch von Lastenrad, Cargobike, Bakfiets...

Liz Canning versprüht mit ihrem Projekt Enthusiasmus. (Auch ich habe ein wenig davon abbekommen - siehe oben.) Es war vor drei Jahren... Liz, eine liebende Mutter zweier Kinder, an der Ostküste der USA. Das Leben war, wie sie selbst sagte, ein wenig "tricky": die Kinder, die Krisen, die Welt und die Zeit. Da kann einen manchmal der Mut verlassen. Aber es gab da ein Ding in ihrer Garage, das machte ihr unglaublich viel Freude. Und nein, kein stinkendes Auto, sondern ein Lastenrad!


Kommt da eine Bewegung ins Rollen, die die Mobilität revolutionieren wird? Liz Canning ist überzeugt davon. Sie nutzt alle ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen um zu zeigen, wie das Lastenrad schon Menschen in Bewegung gebracht hat. Und sie will vor allem eines: Die Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren und motivieren Teil zu sein von einer besseren, autofreien Zukunft.


Ihr Projekt LESS CAR MORE GO ist eine wunderschöne Idee. Sie hat über das Internet dazu aufgerufen, Teil einer Community zu werden, die sich Mobilität neu zu denken wagt und das zu dokumentieren. Weltweit fanden sich Menschen, die sich und andere auf ihren Lastenrädern filmten und fotografierten. Das Material wurde an Liz geschickt, die daraus eine Dokumentation bastelt.


Ein globales Projekt, das Vergangenes dokumentiert und viele und viel in Bewegung bringen könnte. Worauf warten? Teil werden und mitfahren in eine lebenswerte Zukunft.

LET'S MAKE IT HAPPEN

Mittwoch, 16. April 2014

Fahrrad-Geschichte(n)


Was hat eigentlich ein Vulkanausbruch mit der Entstehung des Fahrrades zu tun? Gab es vor hundert Jahren schon Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern? Wurde schon 1914 ein Amphibien-Fahrrad gebaut?

So spannend ist die Entwicklungs- bzw. Entstehungsgeschichte des Fahrrades. Und überraschend, denn was Bilder, Zeitungsartikel und die Oldtimer zu erzählen haben übersteigt auch die Fantasie eines Radenthusiasten. Ich will damit sagen, ein Blick in die Vergangenheit lohnt sich! Nun, drei Möglichkeiten in die Geschichte, die viele Geschichten des Fahrrades erzählt, einzutauchen.

Für die, die wenig Zeit haben und sich noch nicht sicher sind, ob das wirklich so interessant sein könnte, genügen vorerst 67 Sekunden...


Wer die Entwicklung des Fahrrades nicht nur in gezeichneter Form, sondern ausführlicher, detaillierter erleben möchte und ein wenig länger Zeit hat als eine Minute, dem empfiehlt sich ein Besuch im Fahrrad-Museum. Eines der größten Fahrrad-Museen mit über 350 Ausstellungobjekten, unzähligen antiken Fahrrad-Zeitschriften, Postkarten und Postern und über 2500 Besuchern täglich gibt es ONLINE, das Online Bicycle Museum. Der Eintritt ist frei und zahlt sich aus!


Und? Interesse geweckt? Zum Nachlesen in gedruckter Form kann ich ein Buch besonders empfehlen: Pryor Dodge: Faszination Fahrrad. Geschichte, Technik, Entwicklung. Bielefeld: Delius Klasnig 2011. (Übrigens, erschienen in einem ausgezeichnetem Fahrrad-Verlag.) Hier wird die Entwicklung des Fahrrades, von der Draisine bis zu aufregenden HPV-Versuchen detailliert und mit vielen Abbildungen in einem politischen und geschichtlichen Kontext nachgezeichnet. 


Samstag, 5. April 2014

Fettes Dreirad


Der Untergrund bestimmt das Fahrrad bzw. die Reifenbreite. Untergrund meint hier zu aller erst das zu befahrende Gelände, aber auch die Subkultur. Man könnte eine graduelle Abstimmung der Reifenbreite mit der Festigkeit des Untergrundes feststellen. Auf ganz hartem Asphalt rollt es sich mit dünnen Pneus hervorragend und weichen Schnee, Sand oder Matsch bewältigt man mit FETTEN Reifen.

Und aus einer Subkultur, die ihren Anfang in Winter-Schnee-Rad-Rennen in den 80ern und 90ern in Alaska nahm wurde ein weltweiter Hype. Auf den großen Fahrradmessen stehen sie dieser Tage im Mittelpunkt und alle renommierten Hersteller produzieren sie schon, die FATbikes.

surlybikes.com
Damit erschließen sich dem fahrradmenschen auch bis dato unerfahrene Untergründe. Maria Leijerstam erreichte so den Südpol. Oder Walter Lauter und Gunnar Fehlau radelten diesen Winter dank fetter Reifen von Oslo nach Trondheim.

Noch fetter, noch mehr Reifen und noch mehr All-Terrain dürfte sich der Radhersteller Rungu bei seinem Projekt Juggernaut gedacht haben. Das Ergebnis sieht fett aus und ist mehr Rad, weil ein Rad mehr.

riderungu.com/juggernaut/